Wallanlage Ried
Ringwall "Burg" - große rechteckige Wallanlage unbekannter Zeitstellung
Staatlich geschütztes Kulturdenkmal
Die Gesamtausdehnung der nahezu rechteckigen Befestigungsanlage beträgt in nord-südlicher Richtung max. 250 m und in ost-westlicher Richtung max. 180 m. Die Innenfläche mißt entsprechend 180 m x 140 m und ist nahezu eben. Insbesondere gut sichtbar ist ein tiefer Graben an der Ostseite. Funde aus der Latènezeit (Details s. Infotafel vor Ort)
Diese nahezu rechteckige, an den Ecken abgerundete Wallanlage liegt ca. 300 m südöstlich von Ried bei Monheim. Im Volksmund wird sie "Burg" genannt und man vermutete alte Gewölbe u.ä. darunter.
Im Rahmen der Flurbereinigung wurden Beschädigungen durch Bagger und Materialgruben beseitigt.
Die Gesamtausdehnung beträgt in nordsüdlicher Richtung ca. 250 und in ostwestlicher Richtung 180m. Die Innenfläche misst entsprechend 180x140m, sie ist fast eben und steigt von Norden nach Süden um lediglich 4m an, mit einem höchsten Punkt von 540m über NN im Südosten. Ein alter Zugang lässt sich nirgends mehr mit Sicherheit ausmachen.
Der Wall ist als Versturz der einstigen Befestigung noch am besten - bis zu 2m hoch - auf der Ostseite erhalten, z.T. auch auf der Südseite, sonst aber weitgehend durch Überackerung verebnet. Der größte Höhenunterschied von der Grabensohle bis Wallkrone beträgt 7m auf der Ostseite. Hier reicht der Graben noch bis 3,5m unter die östlich anschließende Oberfläche. Auf der Südseite zeigt sich der Graben gut erhalten und wassergefüllt, während er auf der Westseite weitgehend zugepflügt wurde. Auf der Nordseite ist der Graben durch moderne Wegführung völlig verschwunden.
Über die Konstruktion der einstigen Befestigung gibt ein Grabungsbericht von Wilhelm Kohl aus Weißenburg einige Auskunft. Als Streckenkommissar hat er im Rahmen der Reichs-Limesforschung auf der Suche nach einem römischen Kastell in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts hier gegraben. An der Nordwestecke der Anlage fand er im Bereich des verebneten Walles eine Trockenmauer mit senkrechten Pfostenschlitzen auf der Innenseite. Er verfolgte diese Mauer auf ca. 30m Länge. Die dabei aufgefundene Keramik wurde nach Weißenburg gebracht als nicht-römisch befunden - seitdem ist sie verschollen.
Neuere Grabungen haben nicht stattgefunden. Die z.T. gute und steile Erhaltung von Wall und Graben spricht im Zusammenhang mit der Pfostenschlitzmauer für eine mittelalterliche Zeitstellung, wobei ältere Vorläufer nicht auszuschließen sind, zumal hier 1971 eine späthallstattzeitliche Paukenfibel (ca. 500 v.Chr.) gefunden worden ist.
Öffnungszeiten
öffentlich zugänglich, jedoch vegetationsbedingt im Frühjahr/Herbst am besten sichtbar.
Lage
ca. 300 m südöstlich von Ried bei Monheim